Fonds Zukunft Österreich sollte fortgeführt werden

Antragsvolumen 2024 erstmals über € 200 Mio., Fonds läuft 2025 aus, FORWIT gibt Stellungnahme für die Weiterführung ab

Seine Empfehlung für die Verwendung der Mittel des Fonds Zukunft Österreich (FZÖ) für 2024 nimmt der Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung (FORWIT) als Anlass, um eine Diskussion zur Fortführung des wichtigen Förderinstruments anzuregen.

Es ist notwendig, die Zukunft des Fonds sicherzustellen.

Thomas Henzinger

Mit dem FZÖ wurde ein Förderbudget von jährlich € 140 Mio. für die Jahre 2022 bis 2025 sichergestellt. Ob und wie der Fonds darüber hinaus weitergeführt wird, ist derzeit allerdings offen. „Es ist notwendig, die Zukunft des Fonds sicherzustellen“, so Thomas Henzinger, Vorsitzender des FORWIT. Der Rat bietet an, seine Expertise in die Weiterentwicklung des FZÖ einzubringen.

Empfehlung zur Verwendung der Mittel 2024

Für die Vergabe der Mittel 2024 hat der FORWIT die Begutachtung abgeschlossen und seine Empfehlung an die Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung übermittelt.

Schwerpunkte der diesjährigen Einreichungen lagen u.a. auf dem Ausbau von Forschungsinfrastrukturen, Leuchtturmvorhaben zur Erreichung der EU-Missionen und verstärkter Beteiligung an transnationalen Forschungsprojekten in EU-Partnerschaften. Die Unterstützung von hochqualifizierten Doktorand:innen und Postdocs adressiert exzellente wissenschaftliche Ausbildungen, und die Förderung chancengerechter Kooperationen zielt auf die nachhaltige Entwicklung der Geschlechtergerechtigkeit ab. Andere Projekte verfolgen das Ziel, innovative Spin-off- bzw. Gründungsaktivitäten anzuregen, Prototypen zu fördern oder neue Technologien wie etwa Quantenkommunikation in die industrielle Umsetzung bzw. wirtschaftliche Verwertung zu bringen.

Insgesamt brachten die antragsberechtigten Förderorganisationen 23 Anträge mit einem Volumen von € 201 Mio. ein – das entspricht einem Plus von 11 % gegenüber dem Vorjahr. Nach eingehender Evaluierung der Anträge empfiehlt der Rat, Förderungen in der Höhe von € 17,5 Mio. an die aws, € 15 Mio. an die CDG, € 48,5 Mio. an die FFG, € 42,5 Mio. an den FWF, € 8 Mio. an die LBG und € 8,5 Mio. an die ÖAW auszuschütten. Vollständige Details und Begründungen zur empfohlenen Mittelverwendung sind der Empfehlung des FORWIT zu entnehmen.

Erhöhung der Fördermittel nach 2025 und Neujustierung des Fonds

Der Rat spricht sich dafür aus, den Fonds Zukunft Österreich nach 2025 jedenfalls fortzuführen. Für die Periode 2026 bis 2030 sollen Fördermittel von jährlich € 200 Mio. bereitgestellt werden, um das Potenzial innovativer Forschung und Technologieentwicklung stärker ausschöpfen zu können. „Der Fonds ist ein für den Forschungsstandort Österreich wichtiges forschungspolitisches Instrument. Die Weiterführung sollte aber auch dazu verwendet werden, dieses Instrument neu und nachhaltig zu justieren“, betont Thomas Henzinger. Für einen effektiven, zielgerichteten Einsatz der Mittel sollten Programmlinien, die sich bewährt haben, aus dem FZÖ ausgegliedert und die Basisfinanzierung der betroffenen Förderorganisationen entsprechend angehoben werden.

Nur so werden Mittel wieder frei, um auf aktuelle Entwicklungen reagieren und in die nächsten innovativen Forschungsvorhaben investieren zu können.

Sylvia Schwaag Serger

„Es ist begrüßenswert, wenn sich FZÖ-geförderte Forschungsprojekte durch ihren Erfolg zu dauerhaften Programmen entwickeln. Allerdings müssen sie dann aus dem Fonds herausgenommen werden. Nur so werden Mittel wieder frei, um auf aktuelle Entwicklungen reagieren und in die nächsten innovativen Forschungsvorhaben investieren zu können“, erläutert Sylvia Schwaag Serger, stellvertretende Vorsitzende. Umgekehrt brauche es auch die entsprechenden Rahmenbedingungen, dass Programmlinien, die sich nicht bewährt haben oder die nach einigen Jahren Laufzeit ihre Zielsetzung erreicht haben, nicht mehr weitergeführt werden, ergänzt Schwaag Serger. Das erlaubt es, den Fokus des Fonds weiterhin auf neue Förderprogramme zu legen, um das FTI-System ständig rasch und unbürokratisch erneuern zu können.

„Der Fonds erhöht die Agilität und Flexibilität der österreichischen Forschungsförderung und ist damit ein komplementäres Förderinstrument zu den mehrjährigen FTI-Pakten“, unterstreicht Henzinger. Wenn das verloren geht, würde es sich langfristig negativ auf die Innovationsfähigkeit – und damit auch auf Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand – des Standorts Österreich auswirken.